Von meiner Vorfreude auf mein Reiseabenteuer habe ich euch ja bereits hier berichtet. Und was soll ich sagen, es war wie erwartet einfach traumhaft.
Kanada ist ein ganz besonderes Land und auch New York hat mich so sehr beeindruckt, wie wahrscheinlich jeden.
Natürlich habe ich auch Halt gemacht, um ein paar Stoffe zu kaufen und bin mehr als fündig geworden :D
Nach einem sehr anstrengenden Rückflug (die Kurzfassung: ich habe ungelogen - aufgrund der Organisation diverser Flughäfen - 3 Flüge verpasst, obwohl ich eigentlich nur einmal in Montreal hätte umsteigen müssen, habe einen weiteren Zwischenstopp in Paris einlegen müssen, und bin ganze 10 Stunden später gelandet, als eigentlich geplant. Mein Koffer hat dann auch erst am Abend des nächsten Tages zu mir gefunden) kam dann bald die Ernüchterung. 8 Unibewerbungen, keine Zusage, kein Plan B.
Wie ich ein ganzes Jahr füllen sollte, war mir schleierhaft. Und dann kam schließlich die Nachricht, die das vor mir liegende Jahr komplett veränderte!
Im Nachrückverfahren hatte es doch geklappt! Es gibt einen Platz an der Uni für mich!
Die Wohnungssuche war so knapp vor Semesterbeginn nicht gerade einfach, aber ich habe etwas Schnuckeliges gefunden, zumindest einmal für das erste Semester und nun lebe ich bereits seit einer Woche in meiner ersten eigenen Wohnung.
Manchmal ist es schon seltsam, wie schnell die Zeit doch vergeht! Trotz all des Trubels habe ich vor meinem Umzug noch eine ganze Menge Ufos beenden können, die sich im Laufe der Zeit angestaut hatten.
Schließlich konnte ich dann ohne Altlasten ;) in meine neue Wohnung ziehen. Kaum dort angekommen, fiel mir allerdings eine sehr entscheidende Sache auf: ich hatte keinerlei Fotos von all den Dingen, die ich genäht hatte, geschossen -.- Dabei hatte ich mir fest vorgenommen meinen Blog endlich wieder mehr zu pflegen!
Bilder und Posts von meinen ersten beiden Quilts und die Auflösung, was aus diesen beiden Blöcken geworden ist, werden also folgen, sobald ich mal wieder ein paar Tage in der Heimat verbracht habe.
Bei über 300km Entfernung fährt man schließlich nicht mal eben schnell wieder heim :D
Eine eigene Wohnung ist wirklich eine super Sache und vor allem gibt es immer etwas, das man nähen kann. So ist meine To-sew-Liste nicht unerheblich gewachsen, seit ich mein neues Reich bezogen habe. Die Entscheidung, was davon zuerst unter meiner Nähmaschine landet, war nicht schwer.
(Ich hole mal etwas aus ;D)
Vor dem Umzug musste natürlich eine ganze Menge gekauft werden, ich besaß schließlich keinerlei Geschirr, Besteck oder sonstigen Küchenkram. Das ein oder andere durfte ich zwar aus unserer Küche zuhause klauen, aber da gibt es schließlich auch nicht Alles in doppelter Ausführung, also sind meine Mutter und ich losgezogen. Am Anfang sollten es eigentlich nur ein paar Pfannen und Töpfe werden, doch wenn man so durch die Küchenabteilung des Möbelmarktes schlendert, fällt einem immer mehr ein, das man nicht hat, aber unbedingt braucht... Der Einkaufswagen war schließlich schneller voll, als gedacht :))
Als meine Mutter dann das Regal mit den Topflappen entdeckte und mich fragte, ob ich mir davon nicht gleich zwei mitnehmen wolle, habe ich sie völlig entgeistert angesehen.
"Sowas kaufe ich mir doch nicht, die nähe ich selbst!", war meine Antwort. Stoff dafür hatte ich auch schon im Kopf und damit verschwanden die Topflappen von unserer Dinge-,die-für-die-neue-Wohnung-noch-gekauft-werden-müssen-Liste und waren damit irgendwie auch völlig vergessen. Ganz nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn".
Wieder eingefallen sind sie mir allerdings sehr schnell, denn bereits am ersten Abend in meiner Wohnung, habe ich mir mangels Topflappen die Griffel verbrannt -.- Hätte ich mir doch lieber mal Topflappen gekauft!, habe ich spätestens am zweiten Abend gedacht, nachdem ich erneut den heißen Topf auf so wenigen Fingern wie nur möglich balanciert habe. Ich habe zwar das Geschirrtuch zu Hilfe genommen, gehöre allerdings zu den Kandidaten, die sich damit einfach immer verbrennen.
Als dann Ende letzter Woche das Programm der Orientierungsphase nicht mehr so straff war und ich einige Stunden Freizeit hatte, habe ich mich an die Topflappen gemacht.
Genäht habe ich die Reinschlüpf-Topflappen nach der Anleitung von Hamburger Liebe. Im Grunde habe ich auch ihren Schnitt verwendet, doch uneigentlich auch wieder nicht :D Denn, als ich den Schnitt wie gewohnt ausdrucken wollte, ist mir aufgefallen, dass das von nun an nicht mehr ganz so leicht geht, wie Zuhause. Ich habe noch keinen Drucker in meiner Wohnung, für den Anfang müssen die Drucker an der Uni reichen. Da ich aber wegen eines Schnittmusters für Topflappen nicht zur Uni fahre, habe ich mir kurzerhand einen meiner Topfdeckel geschnappt und mir das Schnittmuster selbst aufgezeichnet.
Die Stoffe habe ich mir beim Stoffgeschäft meines Vertrauens gekauft und sollten eigentlich noch vor meinem Nordamerika-Urlaub zu einer Reiseapotheke werden, das hat zeitlich allerdings nicht mehr hingehauen. Nun sind sie also Topflappen geworden :D Ist ja auch irgendwie fast das Selbe ;)
Mit Schrägband annähen tue ich mir irgendwie noch immer sehr schwer, obwohl ich schon einige Meter vernäht habe und mir mittlerweile einen Schrägbandnähfuß zugelegt habe, mit dem ich allerdings überhaupt nicht zurecht komme...
Recht schnell bin ich dann vom normalen Schrägband, das ich selbst gemacht hatte, auf die Methode umgestiegen, die beim Binding von Quilts angewandt wird. Ist zwar noch nicht die perfekte Lösung, aber es sieht zumindest auf der Vorderseite gut aus ;)
Gefüttert sind meine Topflappen nur mit Thermolam, da ich erschrocken feststellen musste, dass ich all meine Volumenvliesvorräte in der Heimat zurückgelassen habe. Was mich da beim Packen meiner Nähsachen nur geritten hat, ist mir ein Rätsel. Nunja, Thermolam hatte ich genug, also habe ich das Volumenvlies durch Thermolam ersetzt. Hitzebeständig sind sie auf jeden Fall! Seit ich meine Topflappen habe, sind meine Finger verschont geblieben ;)
Liebe Grüße
Tascha
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